Dieses Haus in der Burger Oberstraße 9, alte Hausnummer 1019, gelangte durch Erbschaft in den Besitz der Maizieres. Sie verkauften es 1850 an die Stadt Burg, die dort eine Knaben-Realschule und später eine mittlere Töchterschule einrichtete. Bis zum Abriß 1979 diente das Haus noch als Filiale der Commenius-Knabenschule, dann als Kindergarten und Wohnhaus.
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Lothar de Maiziere
Der letzte Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maiziere stammt aus einer Hugenottenfamilie und hat eine seiner direkten Wurzeln in Burg
Aus Schönebeck kam der Arzt Carl Wilhelm Maiziere nach Burg. Hier lernte er Catharina Elisabeth Juliane Sophie, geb. Hundrich, kennen. Die Eheschließung fand 1801 in Burg statt. Brautvater Hundrich war Kaufmann und gleichzeitig Bürgermeister.
1840 heiratete der Sohn Carl Gustav Maiziere, ebenfalls Arzt, seine Frau Johanne Wilhelmine Auguste, geb. Mischke. Ihr erster Sohn Carl Ernst Ulrich (Urgroßvater von Lothar De Maiziere) wurde am 10. April 1841 in Burg geboren. Die Mischkes waren Burger Kaufleute.
Nachdem die erste Frau 1852 verstorben war, heiratete Carl Gustav Maiziere 1854 Eugenie Feodora Leontine von Wulffen, eine Tochter des Grabower Landadels. Vor dieser Hochzeit führte niemand in der bürgerlichen Familie Maiziere den Zusatz „de“ in Nachnamen. Möglicherweise hat sich durch die Heirat in den Adel ein Bewußtsein für Repräsentation entwickelt. Der Klang des Namens „de Maiziere“ sollte adlige Abstammung suggerieren. Maiziere ist ein Herkunftsname bezogen auf den Heimatort dieser Familie in Frankreich bei Metz: Maiziéres-lés-Metz.
Übrigens: Thomas de Maiziere ist ein Cousin von Lothar de Maiziere, sie hatten beide den selben Urgroßvater, nämlich den besagten Burger Arzt Carl Ernst Ulrich. Auch der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Ulrich de Maiziere (†) stammt vom letzteren ab.