Das den französischen Kolonisten zugewiesene Land mußte erst urbar gemacht werden. Von den einheimischen Burgern nicht genutztes Sumpf- und Sandland wurde so von den Hugenotten in wertvolles Acker- oder Gartenland umgewandelt.
Um in Burg überhaupt eine Existenz aufzubauen, nahmen die Franzosen Land, wo es sich bot. Die Bewirtschaftung der zugeteilten Äcker und Gärten bzw. der gepachteten und gekauften Felder war durch deren ungünstige Lage mühsam.
Das Gros der zugewanderten Franzosen waren Handwerker, gut ausgebildet und voller Ideen. Die Ausübung ihres Handwerks erschwerten ihnen die deutschen Zunftgesetze und auch die Burger Altbürger. Für die Burger waren die französischen Einwanderer Konkurrenz - die Zunftgesetze besagten, daß nur der ein Gewerbe ausüben kann, der nach deutschen Zunftgesetzen ausgebildet war und die Erlaubnis der Zunft hatte. So zogen zahlreiche Handwerker, die sich selbstständig machen wollten in den folgenden Jahren wieder ab und viele der heranwachsenden Söhne der schon seßhaften Hugenotten blieben nicht in Burg. Es vollzog sich also ein Wandel von der anfangs französischen Handwerkerkolonie in eine Landwirtschaftskolonie.
Burg von der Mittagsseite um 1830
Bäuerliche Arbeiten auf dem Feld um 1700
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