Ein großer Treck mit über tausend Personen der Gemeinde von Mannheim kam 1689 in Magdeburg an, da Mannheim von französischen Truppen zerstört wurde. Die Französisch-Reformierten waren bereits seit 1568 in Mannheim ansässig. Hauptsächlich wurden sie in der Magdeburger Neustadt angesiedelt.
Durch die Zugehörigkeit von Burg zu Brandenburg seit 1688 konnten nun hier ebenfalls die ersten Flüchtlinge zuwandern. Als erster Hugenotte erschien von Magdeburg kommend Pierre Arnac mit seinem gleichnamigen Sohn. Zeitgleich kamen aus Stendal 206 Waldenser, die aus dem Piemont in Savoyen stammten. Die Waldenser waren damals eine vorreformatorische Laienbewegung, die auf den Lyoner Kaufmann Petrus Valdes zurückging.
Empfang der Hugenotten in Burg anno 1689
Ab 1689 trafen in Burg dann Hugenottenfamilien ein. Bis 1704 vergrößerte sich die französchische Gemeinde auf 53 Familien mit 172 Personen. Darunter befanden sich die Familien Delorme (1690) und Paté (1692), deren Nachkommen noch heute in Burg etabliert sind.
Nach dem 30jährigen Krieg (1648) wurde die Oberpfalz dem katholischen Bayern zugeschlagen. Die ansässige Bevölkerung fürchtete sich vor der Katholisierung ihrer Heimat.
Große Teile der Kurpfalz, vor allem die linksrheinischen Gebiete sowie auch die Städte Heidelberg und Mannheim waren Schauplatz des Wütens der französischen Truppen gegen die Evangelisch-Reformierten Bürger. Daraufhin verließen die Pfälzer ihre Heimat. Die Pfälzer und dazu noch Glaubensgenossen aus Schwaben und der Schweiz gehörten ebenfalls zu den Einwanderern.
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